An einem kalten grauen Novembertag ging es für uns in die Cherze Chochi in Hersisau. In der Mitte eines kleinen Raums waren viele kleine Töpfchen verteilt, in denen flüssiges Wachs in allen erdenklichen Farben warm gehalten wurde. An einer Wandseite waren die kreativsten, schönsten, ausgefallensten Kerzenkreationen ausgestellt. Wir staunten über soviel Kreativität und es dachte wohl jeder für sich: „Solche Kerzen gelingen uns bestimmt nicht“.
Nach dem Ankleiden von alten T-Shirts, Schürzen und was sonst noch so zu Hause auf dem Estrich gefunden wurde, wies NAME uns in das Handwerk Kerzen ziehen ein: Faden nehmen, in Wachs tauchen – nicht zu tief - , dann zweimal hintereinander ins Wasserbad tauchen, mit einem Tuch trockenwischen. Das ganze wiederholt man so lange, bis die Kerze dick genug geworden ist – was sehr subjektiv sein kann. Durchaus kann man beim Eintauchen des Dochts in den Wachs immer die gleich Wachsfarbe nehmen, doch schon schnell kamen die Kinder auf die buntesten Ideen – es entstanden sogar Regenbogenkerzen. Bis die letzte Wachsschicht aufgezogen ist, sollte man sich überlegt haben, wie man seine Kerze verschönern möchte. Denn dies muss noch im warmen Zustand geschehen. So wurden dünne Scheiben abgeschnitten und auf die Kerze geklebt, die Kerze wurde längs aufgeschnitten und die dabei entstehenden Stränge kunstvoll verdreht. Sogar das Nudelholz kam zum Einsatz mit dem die Kerze kurzerhand platt gewalzt wurde um sie anschliessend zu verdrehen.
Selbst die Kleinsten von unsere Lerngruppe wollten nach knapp 3 h Kerzen ziehen immer noch nicht aufhören. Es hat allen sehr viel Spass gemacht und es hatte schon fast was meditatives in einem sehr warmen Raum im Gegensatz zum grauen kalten Novembertag auf der anderen Seite des Fensters.
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